Besonderheiten in der Kommunikation

Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung haben oft Probleme mit dem Inhalt und der Anwendung von Sprache. Diese Schwierigkeiten zeigen sich vor allem:

  • bei der Kommunikation mit anderen (expressive Sprache). Die Fähigkeit Sprache gezielt einzusetzen um etwas Bestimmtes auszudrücken oder zu bekommen ist bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung oft beeinträchtigt. Ein großer Unterschied besteht allerdings in der Ausprägung der Sprachfähigkeiten. Manche Betroffene kommunizieren mit Hilfe von Bildern oder Gebärden, während andere über ein besonders ausgeprägtes sprachliches Talent verfügen, aber dennoch im Gebrauch von Sprache Schwierigkeiten haben.
  • beim Verstehen von sprachlichen Äußerungen (rezeptive Sprache). Es kann vorkommen, dass Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung nur wenig auf sprachliche Kontaktangebote oder Aufforderungen reagieren. Das kann sein, weil der Gesprächspartner zu schnell und zu viel auf einmal sagt und es der betroffenen Personen unmöglich ist, alles Gesagte zu verarbeiten. Manchmal ist aber auch das sprachliche Verständnis soweit eingeschränkt, dass nur einfache Begriffe und kurze Sätze verstanden werden. Außerdem haben Betroffene Schwierigkeiten doppeldeutige, sarkastische oder ironische Bemerkungen zu verstehen. Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung fällt es generell leichter, wenn eine konkrete Sprache, mit möglichst wenig „blumigen Ausdrücken“, verwendet wird.
  • beim Verstehen von non-verbaler Kommunikation (Mimik, Körpersprache und Gestik): Wenn Menschen miteinander reden, werden Informationen nicht nur über die Sprache ausgetauscht. Viele Inhalte eines Gespräches werden ausschließlich durch die Körpersprache, durch den Gesichtsausdruck oder durch den Einsatz bestimmter Gesten vermittelt. So gelingt es uns den Gesprächspartner sowie dessen Absichten, Wünsche und Gefühle einzuschätzen. Bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung besteht die Schwierigkeit vor allem darin diese non-verbalen Signale zu erkennen und sie zu deuten. Einerseits entgehen ihnen dadurch wichtige Inhalte des Gespräches, und der Gesprächspartner fühlt sich in der Folge nicht verstanden. Andererseits verursacht ein wechselseitiges Gespräch für die betroffene Person großen Stress und Angst, weil der Gesprächspartner und dessen Signale häufig schwer zu bewerten sind.

Soziale Interaktionen, also Situationen in denen es zu Kontakten mit anderen Menschen kommt, gestalten sich für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung oft schwierig. Einerseits tragen die Einschränkungen in den Kommunikationsfähigkeiten dazu bei, andererseits verfügen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung über eine eingeschränkte „Theory of Mind“.
Der Begriff „Theory of Mind“ beschreibt die Fähigkeit, Gefühle und Gedanken bei sich und anderen zu erkennen, einzuschätzen und vorherzusagen.

Während Menschen im Allgemeinen intuitiv wissen,  wie man beispielsweise ein Gespräch beginnt (z.B. mit Hilfe von Small Talk) und Freundschaften schließt, stellt das für einen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung eine große Herausforderung dar. Ein anderer Begriff, der in diesem Zusammenhang verwendet wird, ist „Empathie“ (Einfühlungsvermögen). Was aber nicht heißt, dass Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung die Gefühle und Wünsche anderer Menschen egal sind – sie erkennen die emotionalen Zustände einfach nur nicht so gut um, angemessen darauf reagieren zu können.

Hauptmerkmale

  • Besonderheiten in der Kommunikation

Besonderheiten im Verhalten
Besonderheiten in der Wahrnehmung
Besonderheiten in der Verarbeitung von Informationen